Mittwoch, 29. Februar 2012

Captain Planet – Cookin‘ Gumbo


Wie man an der Überschrift erkennen kann, handelt es sich hier nicht um die gleichnamige Deutschpunkband. Dieser Captain Planet präsentiert elektronische Beats kombiniert mit realen Instrumenten und stellenweise  Gesang. Zusammengesetzt gehen diese Songs vom Feeling her in die Richtung von Lateinamerikanischer Musik. Die einzelnen  Nummern sind gut arrangiert und vorallem gut produziert, sodass sie sehr lebhaft rüberkommen und tanzbar sind. Zu den stärksten Songs auf dem Album gehören „Get You Some“, bei dem es Gesangsunterstützung von Brit Laurén gibt, „Fumando“ und „Speakin‘ Nuyorican“.

Brown Bird – Salt For Salt


Brown Bird ist eine Folk-Band mit allem was dazu gehört. Auf dem Album „Salt for Salt“  stellen Sie ihr Repertoire vor mit gut arrangierten Songs, die von Instrumentals bis hin zu eingängigen rhytmischen kompositionen geht. Die besten Songs des Albums sind „Fingers To The Bone“, „Thunder & Lightning“ und „Bilgewater“.


Chad McCullough & Bram Weijters – Imaginary Sketches

Ein modernes Jazz-Album, bei dem Klavier und Trompete die zentralen Instrumente sind. Zusammen mit Bass und Schlagzeug spielen die beiden ihre recht unkompliziert arrangierten Songs, die einfach eine coole und lässige Stimmung erzeugen. Es ist eines dieser Jazz-Alben die man auch nebenbei laufen lassen kann, ohne volle Aufmerksamkeit zu zeigen, aber wenn man es tut, kann man auch nichts damit falsch machen.


Jehst – The Dragon Of An Ordinary Family

Gutes Hip-Hop Album mit Old-School Beats und britischem Akzent. „Starting Over“ wurde bereits schon häufig gesampelt, weitere Highlights sind „Old No. 7“, „Zombies“ und „England“.


Ron Sexsmith – Long Player Late Bloomer

Ron Sexsmith hat es mal wieder geschafft ein Album voll mit einfach nur schön komponierten Songs zu veröffentlichen. Es ist diese Art Musik, die irgendwie genau wie die im Radio klingt, aber doch das gewisse etwas hat, das sie so gut macht. Vielleicht hätte man auch keine Lust mehr darauf wenn es den ganzen Tag rauf und runter gespielt werden würde, aber Ron Sexsmith hätte den Erfolg jedenfalls verdient.
Es ist schwer zu sagen, was es genau ist, dass seine Songs so gut macht, aber es wird wohl irgendwas zwischen seinem Melodiegefühl und seine angenehmen und ehrlichen Stimme sein.



Retox – Ugly Animals

Elf Songs die insgesamt knapp über Elf Minuten lang sind. Roher Sound ohne irgendwelche elektronischen Spielereien. Das ist auch ungefähr das, was man nach der „Retox EP“ erwarten konnte, von einer Band, die zur Hälfte aus Bandmitgliedern von „The Locust“ besteht. Ein intensives und bei richtiger Stimmungslage auch extrem gutes Erlebnis, das aufgrund der Kürze wirklich nur mehr oder weniger an einem  vorbeizieht.


Lambchop – Mr. M

Mr. M ist ein ruhig gestaltetes Countryalbum. Der Song „Gone Tomorrow“ charakterisiert es eigentlich sehr passend. Teilweise sind die Songs komplett instrumental gehalten. Ein Album zum Zurücklehnen, allerdings nicht zu unterschätzen, da auch in den längeren und sehr ruhig gehaltenen Instrumentalpassagen genügend Qualität vorhanden ist.


Evidence – Cats And Dogs

Evidence hat mit “Cats And Dogs” ein solides Rap-album veröffentlicht, das neben starken Songs auch namhafte Gastmusiker aufweist. Unter Anderem sind neben Aloe Blacc, Raekwon auch DJ Premier dabei, der bei einem Song den Beat beisteuert. Die Höhepunkte des Albums sind „The Red Carpet“ und „You“.


Shawn Lee’s Incredible Tabla Band – Tabla Rock

Shawn Lee macht eine Neuauflage des Funk-Klassikers der “Incredible Bongo Band“. Wie auf dem Original sind die Hits „Apache“ oder  „Last Bongo In Belgium“ vertreten. Sehr gut gelungene und lebhafte Neuinterpretation eines Meilensteins des Funk und Wegbereiter des Hip-Hop.



Banner Pilot – Heart Beats Pacific


Klassischer Punkrock wie man ihn kennt. Banner Pilot erfüllen in ihren Songs auch mehr oder weniger alle Klischees über Bands ihrer Art, aber irgendwie macht es doch spaß zuzuhören. Was es genau ist kann man schwer sagen. Vielleicht ist es der sehr raue Gesang in den heftigeren Passagen oder die Produktion, aber eigentlich ist es auch nicht so wichtig. Tatsache ist, dass es zwischen vielen nervigen High-School-Punkrock Album eine nette und hörenswerte Abwechslung ist. Als Höhepunkte könnte man grob den ersten („Alchemy“) und den letzten Song („Division Street“) festhalten.


Cormorant - Dwellings


Mit Dwellings legen Cormorant ein eher traditionelles Metalalbum vor mit düsterem Gesang und starker Gitarrenarbeit, die speziell in dem Instrumental „Confusion Of Tongues“ zur Geltung kommt. Auch Cormorant nehmen sich die Zeit ihre Songs zu entwickeln, spielen viele Gitarrensoli und arbeiten teilweise mit gesampelten Sprachpassagen. Eines der besten Alben seines Genres 2011.


Seun Kuti & Egypt 80 – From Africa With Fury: Rise!


Seun Kuti ist der jüngste Sohn der afrikanischen Legende Fela Kuti, dem Menschenrechtskämpfer und Entwickler des Afrobeat. Afrobeat ist eine sehr rhythmisch orientierte Jazz-Form, die auch viele afrikanische Stilelemete aufweist. Seun Kuti hat offensichtlich versucht die Musik seines Vaters so originalgetreu zu verkörpern wie möglich und mit Felas alter Band „Egypt 80“ ist es ihm gelungen. Die Rhythmen, die Bläser-Passagen und sogar die Stimme klingen täuschend ähnlich. Dennoch schafft  es Seun Kuti die Songs moderner klingen zu lassen, außerdem sind die Instrumentalabschnitte der einzelnen Songs nicht ganz so lange gestaltet wie bei Fela. Das wichtigste hat er aber beibehalten: Die Message und die Energie der Musik ist die genauso stark, wie Die, mit der sein Vater in den 70ern nicht nur Afrika eroberte.

Cal Williams Jr – King Billy



King Billy von Cal Williams Junior ist  eine Sammlung von 10 rhytmisch geprägten Folksongs mit guter Gitarrenarbeit und angenehmen Gesang. Der Australier zeigt in den Songs, speziell in seinem Gitarrenspiel, auch Blues-Einflüsse, die allerdings eher im Hintergrund bleiben, aber den Songs einen interessanten Charakter geben. Trotz geringer Popularität hat Williams zurecht den Ruf eines außergewöhnlichen Songwriters. Sehr gutes Album, das insgesamt eine einfach schöne Stimmung macht und Lust auf den Sommer macht. Zu den stärksten Songs gehören „Hollow Lake Blues“, „Old Jim Crow“ und „Sun“.


Blue Scholars – Cinémetropolis

“Cinémetropolis” ist ein weiteres Hip-Hop Highlight des Jahres 2011. Es ist ein solides Album ohne größere Schwächen, aber mit einigen Höhepunkten. Die Beats sind sehr elektronisch gestaltet und in den meisten Songs wurde mit einfachen Synthesizer-Sounds gearbeitet, die ebenfalls eher einfache Melodien spielen (u.A.. in den ersten beiden Songs „Cinémetropolis“ und „Hussein“). Diese Kombination wirkt zunächst noch etwas merkwürdig, doch wenn man der Sache eine Chance gibt, sieht man wie diese Sounds gut in das Gesamtwerk eingebettet werden. Dazu gehört auch zu einem großem Teil die Raps, die man am Besten beschreiben kann, wenn man  auf Rapper aus dem Hause „Rhymesayer“ verweist (etwa wie eine Mischung aus Blueprint und Atmosphere). Zu den Höhepunkten des Albums gehören „Hussein“, „George Jackson“ sowie der Titelsong „Cinémetropolis“.  


Daniele Luppi & Dangermouse – Rome


Rome ist das Projekt der beiden Musiker Danger Mouse, der unter Anderem für Dangerdoom mit MF Doom oder seinem Projekt mit Sparklehorse bekannt ist und Daniele Luppi, ein italienischer Filmkomponist. Es dauerte ganze fünf Jahre bis dieses Projekt abgeschlossen wurde. Es wurden mit Norah Jones und Jack White zwei Prominente Stimmen verpflichtet, die jeweils auf 2-3 Songs singen. Vor allem Norah Jones überzeugt in ihrer eher ungewohnten Rolle.

Die Instrumentalsongs wirken beeinflusst von alten Western-Soundtracks, haben aber trotzdem einen passenden modernen Charakter. Die anderen Nummern sind optimal auf ihre Sänger zugeschnitten und sind irgendwo zischen Folk-Rock und Soul anzusiedeln. Wenn man zwei Songs aus diesem außergewöhnlichen Album speziell hervorheben möchte, dann wären es „Two Against One (feat. Jack White)“ und „Black (feat. Norah Jones)“, das allen Breaking Bad-Fans bereits bekannt vorkommen sollte.

Fucked Up – David Comes To life


Dieses Album ist weitaus komplexer, als man es von einer normalen Hardcore/Punk CD erwarten würde. Die recht heftigen Vocals werden in melodische Punksongs eingebettet, aber das ist eben noch nicht Alles. Manche Songs wie zum Beispiel „Let Her Rest“ oder „Lights Go Up“ zeigen schon leichte Post-Rock Anzeichen.

Die Band lässt Sie sich auch teilweise Zeit einen Song etwas länger aufzubauen. Was auf Anhieb etwas befremdlich erscheint sind die weiblichen Gesangspassagen, mit denen man auf Anhieb erstmal nicht rechnet. Auch wenn die Songs dadurch deutlich an Männlichkeit verlieren, gibt es den Liedern eine gewisse neue Note und lassen zusammen mit dem Gitarrensound einen gewisse Parallele zu Devin Townsend erkennen. Insgesamt ein gelungenes Album, das einem Konzept folgt und deutlich vielseitiger ist, als man zunächst vielleicht denken könnte.


Brian Carpenter’s Ghost Train Orchestra - Hothouse Stomp: The Music of 1920s Chicago and Harlem

Durch alle Musik-Genres geht der Retro-Hype, auch durch den Jazz und warum eigentlich nicht ? Der Name des Albums ist Programm, es ist eine bunte Fahrt durch die Jazz-Musik der 20er Jahre, mit Allem was dazu gehört. Man kann davon halten was man will, dass im Jahr 2011 solche Musik gemacht wird, doch es steht fest, das die Musik auf dieser CD sehr gut gemacht ist.