Sonntag, 9. Dezember 2012

Favourite EPs 2012



Da EPs nicht um die Aufnahme in die Alben des Jahres mitstreiten können, haben sie hier eine kleine Sonderstellung bekommen. Die genannte Reihenfolge hat wie immer nichts zu sagen.

The Kamals - The Kamals EP

The Kamals präsentieren eine coole Mischung aus Hard-Rock und Psychedelic-Rock. Was Riffs und Soli angeht liefern sie eine beeindruckende Gitarrenarbeit ab, die optimal mit der Rhythmus-Fraktion harmoniert...zum Review





Johnny Took - Built For Destruction


Eigentlich von 2011, aber da es bei uns ein Post dieses Jahr war, hat sich Built For Destruction hier einen Platz verdient. Der Australier Johnny Took beweist sehr gutes Songwriting und singt auf seinen meist minimal instrumentierten Songs (Gitarre + Gesang) einfach schöne Harmonien. Mittlerweile ist er auch mit seiner Band Little Bastard aktiv....zum Review




Aleph Null - Dale EP


Gesang wie Soundgarden in den besten Zeiten und mächtige Sludge Riffs - so präsentieren sich Aleph Null auf ihrer Dale EP, die im Januar erschien.Die 3 Kölner/Düsseldorfer stecken eine große Packung an Energie in ihre Musik und trotz der kleinen Besetzung wirkt der Sound sehr komplett und ausgereift....zum Review




T Bird And The Breaks - Dancehall Freakin EP


Das amerikanische Kollektiv T Bird and the Breaks und ihre "Dancehall Freakin" EP ist wohl mit das Lebhafteste und Interessanteste was man sich in der Funkszene vorstellen kann. Ihre Musik strotzt nur so vor Energie und Spielfreude und auf gerade mal 5 Songs decken sie eine erstaunlich große stilistische Fläche ab....zum Review




High Tension - S/T 

Ihr Debut, das in Form einer 7" Vinyl bei OSCL im Januar erscheinen wird, strotzt nur so vor Energie und heftigen Rock Nummern. Starke Riffs kombiniert mit einfachen aber effektiven Songstrukturen prägt das Bild dieses Albums...zum Review 

Samstag, 8. Dezember 2012

Chelsea Wolfe - Unknown Rooms: A Collection Of Acoustic Recordings

Reduziert auf lediglich Gitarre, Gesang und minimale weitere Unterstützung, so präsentiert sich das neue Album der experimentellen Musikerin Chelsea Wolfe aus Los Angeles.

Extrem aufwendig instrumentiert sind ihre anderen Alben zwar auch nicht, aber es waren immer diese kleinen elektronischen Verfremdungen, die ihre Musik so einzigartig machten. Wer sie einfach als Gothic bezeichnet, macht es sich dabei viel zu einfach, hier steckt tausend mal mehr drin, als in diesem verkommenen Wort.

Auch in diesem Format behält Wolfe ihren düsteren Charakter, aber auf eine ganz eigene Art und Weise, die in jedem Song eine eigene und besondere Schönheit birgt. Der Opener "Flatlands" veranschaulicht dieses sparsame und trotzdem so effektive Zusammenspiel.

Der Bandcamp Player unten startet nicht zufälligerweise mit "Appalachia", vielleicht dem Highlight auf dieser großartigen LP. Die Nummer wird von spärlicher Percussion unterstützt und erinnert Teilweise, vom Charakter her an PJ Harveys Album aus dem letzten Jahr. Der kurz darauf folgende Song "Boyfriend" ist ein weiteres Zeugnis von Wolfes Qualitäten als Songwriter. Außer dem Gesang ist nur die Gitarre zu hören, deren Tonumfang minimal ist. Was sich allerdings aus diesen wenigen einzelnen Tönen insgesamt ergibt, ist in der Lage den Hörer komplett in Chelsea Wolfes mystische Welt eintauchen zu lassen und alles um sich herum zu vergessen. Das komplette Album gibt es auf der Bandcamp Seite.

Smoking Time Jazz Club



Die dritte Staffel von Boardwalk Empire ist nun leider auch schon vorbei, aber mit dem Smoking Time Jazz Club haben wir hier für euch den optimalen musikalischen Ersatz.

Das traditionelle Jazz Ensemble, das selbstverständlich aus New Orleans stammt, lässt mit seiner authentischen Musik alte Zeiten aufleben. Neben wenigen Klassikern wie dem Muskrat Ramble beschränkt sich die Band großteils auf eigene Kompositionen. Die gute Laune, die diese Songs verbreiten, zieht sich wie ein roter Faden durch jedes Album. "Livin' In A Great Big Way" von 2010 spiegelt diese Spielfreude perfekt wieder. Hier ist der passende Stream:


 Die aktuellste LP heißt "Lina's Blues" und macht genau da weiter wo sie ein Jahr vorher aufhörten. Trotz des Begriffs Jazz ist diese Musik nicht allzu anspruchsvoll, doch Sängerin Sara Peterson und Co stört das nicht, da ihre Mission das überbringen von tonnenweise positiver Energie ist.

Freitag, 7. Dezember 2012

Avishai Cohen - Triveni II

Der New Yorker Avishai Cohen ist einer Namen in der heutigen Jazzszene, die bald einen gewaltigen Sprung machen könnten. Triveni II ist zumindest ein Album, dass jederlei Grund dazu gibt.

Zusammen mit Omer Avital am Bass und Nasheet Waits an den Drums ist der Trompeter in bester Gesellschaft, um sein Ausnahmetalent zu bestätigen. Die komplette Band wirkt extrem agil und dynamisch in ihrem Spiel und Cohen entlockt seinem Instrument eine beeindruckende Soundpalette, wie man es auch gut in dem Cover von "Willow Weep For Me" hört. Der Opener "Safety Land" ist direkt eine schlagkräftige Nummer mit schnellen und auch ruhigen Passagen. Den (fast) kompletten Stream gibt es am unteren Ende des Posts.

Das meist aus eigenen Kompositionen bestehende Album scheint durch den Einfluss von so manchem Altmeister des Jazz geprägt zu sein. So ist es auch Omer Avital zu verdanken, dass viele Songs durch den treibenden Bass die Dynamik von alten Mingus Tracks hat. Cohens facettenreiches Trompetenspiel, bei dem man phasenweise auch Dizzy durchhören kann, trägt dazu bei, dass Triveni II teilweise wie eine dieser legendären Sessions von früher klingt. 

Das Album erschien Ende Oktober bei Anzic Records und ist auf der Bandcamp Seite zu erwerben.

Donnerstag, 6. Dezember 2012

Neuer Song von S Strong: The Rover



Der griechische DJ S Strong (S für Swing) hat einen neuen Song auf seinem Soundcloud Profil hochgeladen.

Der ehrfahrene Beatbastler zeigt sich bei "The Rover" wie man ihn von älteren Nummern kennt (hier gehts zu unserem ausführlichen Post über S Strong). Wieder einmal poliert er alte Jazzsounds mit seinen stark produzierten Beats auf. Der alte Dixie Klang bekommt so einen neuen und frischen Charakter, bei dem man denken könnte, dass die Bläser ursprünglich für diesen Zweck aufgenommen wurden. Als vorweihnachtliches Geschenk könnt ihr "The Rover" sogar auch kostenlos runterladen.


Mittwoch, 5. Dezember 2012

The Hirsch Effekt - Holon: Anamnesis

Nicht nur der Name dieser Band klingt außergewöhnlich, auch die Musik von Nils Wittrock, Ilja Lappin & Philipp Wende aus Hannover ist alles andere als der typische Einheitsbrei.

The Hirsch Effekt spielen auf ihrem Konzeptalbum Holon: Anamnesis einen höchst individuellen Sound, der sich an Elementen des Hardcore bedient und mit einfallsreichen und dynamischen Songstrukturen auf ganzer Linie überzeugt. Auch Live haben die Niedersachsen einen ausgezeichneten Ruf.

Der Begriff "Progressive" hat mittlerweile oftmals einen so negativen Beigeschmack, doch wenn man ihn wie diese Band im wahrsten Sinne des Wortes interpretiert und nicht nur als "wie andere Progressive Bands klingen", dann könnte man ihn wohl mit als das größte Lob bezeichnen, das man einem Künstler aussprechen kann. Die angesprochen komplexen Songstrukturen auf Holon: Anamnesis wirken immer wie aus einem Guß, so abwegig die ein oder andere Passage auf Anhieb auch klingen mag.


Das Album startet mit einem ruhigen Intro, bei dem, wie auch im weiteren Verlauf der LP, Streicher auftauchen. Beim folgenden Song "Limerent" zieht die Band plötzlich deutlich härtere Saiten auf und auch der Gesang, der durchgängig in deutsch ist, passt sich der heftigen Gangart an. Im weiteren Verlauf sind auch Nummern vertreten, in denen längere ruhige Passagen anklingen und dann gibt es noch Tracks wie "Mara", bei denen alles zusammen kommt. Die insgesamt 9 abwechslungsreichen Songs enden in dem finalen und nachdenklichen "Datorie".

"Limerent" und "Mara" könnt ihr unten streamen, aber einen wirklich guten Eindruck von The Hirsch Effekt könnt ihr euch vermutlich nur dann machen, wenn ihr euch den kompletten Trip von Holon: Anamnesis am Stück gebt.

Dienstag, 4. Dezember 2012

José James - No Beginning No End

José James - falls ihr diesen Namen nicht bereits kennt, solltet ihr ihn euch unbedingt merken. Ob ihr einen neuen coolen Soulsänger hören wollt, ein Weihnachtsgeschenk für die Freundin sucht oder einfach nur derjenige sein wollt, der ihn schon kannte bevor er vielleicht sogar bei eurer Mutter im CD Regal steht.

Der in Minnesota geborene Sänger ist das neueste Mitglied des legendären Blue Note Labels und somit Teil einer außergwöhnlichen Gruppe von Musikern. Robert Glasper hat ihn persönlich entdeckt und gefördert. José James' Musik ist dementsprechend Jazz lastig. Seine starke und ausdrucksstarke Stimme ist der Kern seiner Songs, die von einer talentierten und dynamischen Band unterstützt wird. In den Allsaints Basement Sessions, aus denen wir euch 2 Nummern als Live Video anbieten können, zeigt sich das beeindruckende Potenzial dieses Kollektivs.


Es bedarf eigentlich nicht vieler Worte, um die Leistung des jungen New Yorkers hier zu beschreiben. Die ganze Band zeigt ein beeindruckendes Zusammenspiel und der Energiefluss endet bei Sänger James, der den Songs die Krone aufsetzt. Auch auf seinem Album "No Beginning No End" werden diese Qualitäten deutlich. Die Jazz Grundlage, die ihm seine Kollegen perfekt servieren, vollendet er mit seinem vielseitigen Soul Gesang.

Unten haben wir nun mit "Park Bench People" noch einen außergewöhnlichen Song, bei dem der Gesang teilweise verblüffende Ähnlichkeit mit dem Altmeister Gil Scott-Heron aufweist. Ein weiterer Name der hier noch fallen muss ist Aloe Blacc, dessen Musik wohl stilistisch einen passenden Vergleich darstellt. Mehr Nummern könnt ihr euch auch auf dem Soundcloud Profil anhören. Außerdem ist ebenfalls die neue Single "It's All Over Your Body" EP bei Itunes verfügbar.